Mythos Bürgenstock

 

Der Bürgenstock. Er ist mehr als ein Berg. Er ist ein Mythos. 900 Meter über Meer gelegen, steht er majestätisch im Herzen der Schweiz. Dank seiner herrlichen Lage ist er Synonym für Erholung und damit für ein unvergessliches Rendezvous mit der Natur. Der Bürgenstock steht aber auch für Pioniertaten, für Mut, Entschlossenheit und Unternehmertum. Er steht für Tourismus und Hotellerie - und damit für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region.

Persönlichkeiten von Weltruf, vornehmlich aus Politik, Kultur und Wirtschaft, zogen sich auf den Bürgenberg zurück. Der indische Premier mit Tochter Indira Gandhi und Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, suchten Erholung - und fanden sie auch.

Filmstars wie Audrey Hepburn und Sophia Loren verliebten sich in den Bürgenstock.

Die Entstehung des Felsenwegs

Der Bürgenstock als Kurort findet Anklang bei den Gästen. Diese vermissen jedoch einen Spazierweg an der Nordflanke des Bürgenbergs. Diese Nachfrage stösst bei Joseph Bucher-Durrer, dem Marketing-Pionier seiner Zeit, auf offene Ohren:

1900 beginnt er einen Spazierweg zu bauen, den späteren Felsenweg, der nach einer fünfjährigen Bauzeit 1905 eingeweiht werden kann. Der Bau ist jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Um ein gangbares Trassee zu errichten, müssen Sprengungen vorgenommen und sechs bis sieben Meter hohe Stützmauern erstellt werden. Gleichzeitig werden Felsausschnitte gemacht und kleine Tunnels angelegt. Im hinteren Teil des Weges werden Aufhängevorrichtungen in den Fels eingelassen und der Weg über diese Stützeinrichtungen hinweg geführt.

Die bauliche Ausführung ist den topgraphischen Gegebenheiten entsprechend anspruchsvoll und gefährlich. Mit der Arbeit sind Mineure aus dem Tirol betraut – für einen Taglohn von fünf bis sechs Franken.

 
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Geschichte Hammetschwandlift

1903, der Felsenweg ist bis zum «Känzeli» erstellt, wird der Hammetschwandlift gebaut. Ziel: Der höchste Gipfel des Bürgenberges, die 1132 Meter hohe Hammetschwand, soll schwebend erreicht werden können. Als tourismusgeschichtliche Anlage ist der Hammetschwandlift einzigartig – er besitzt durchaus sogar europäische Bedeutung.

Er kann in ingenieurtechnischer und kommerzieller Hinsicht als eine der tollkühnsten touristischen Gesamtanlagen der «Belle Epoque» bezeichnet werden. 1990 bis 1992 wird der 152,8 Meter hohe, frei stehende Lift von der Schindler AG zu einer der modernsten Anlagen der Welt ausgebaut: Die Geschwindigkeit beträgt 3,15 Meter pro Sekunde. Die auf drei Seiten verglasten Kabinen geben den wunderschönen Panoramablick frei und bieten Platz für zwölf Personen. Zudem wird der Hammetschwandlift rollstuhlgängig gemacht. Finanziert wird die Sanierung von den Bürgenstock Hotels sowie von der Firma Schindler.